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16. August 1943: "Edelweiß"-Soldaten ermorden 317 Menschen in Kommeno bei Arta (Nordgriechenland)



Etwa 100 Mann des 98. Regiments der 1. Gebirgsdivision „Edelweiß“ drangen am Morgen in Kommeno ein. Sechs Stunden lang mordete und brandschatzte die Truppe. Als das 98. Regiment die zerstörte Ortschaft verließ, waren 317 Männer, Frauen und Kinder dem Massaker zum Opfer gefallen
(Mark Mazower, Inside Hitler Greece. The eperience of Occupation 1941-1944, New Haven/London 1993, S. 191-200).

„Kurze Zeit darauf setzte Granatwerferfeuer ein. Die Häuser begannen zu brennen. Dann hörte man MG- und Gewehrfeuer. Auch Schüsse aus Maschinenpistolen waren zu hören. Auch ich habe auf Flüchtende geschossen. An dieser Stelle möchte ich noch einflechten, dass unmittelbar vor der Umstellung des Ortes noch vom Leiter des Einsatzes (…) Befehl erteilt wurde, dass niemand die Ortschaft verlassen dürfe. Er hat ausdrücklich Befehl erteilt, auf alle Flüchtenden zu schießen (…) Die Häuser brannten. Offensichtlich ist das Feuer in den Häusern durch das Granatwerferfeuer entstanden. Aber ich habe auch gesehen, dass unsere Leute verschiedene Häuser angezündet haben. Die Ortsbewohner, die aus den brennenden Häusern zu flüchten versuchten, wurden sofort abgeschossen. Eine größere Personengruppe wurde dann am Hauptplatz erschossen. (…) Ich kann nicht sagen, wie viel Frauen und Kinder sich unter den Opfern befanden, aber ich habe unter den Leichen Frauen und Kinder gesehen. Was mich furchtbar abgestoßen hat, das war, dass einige Soldaten den weiblichen Leichen Bierflaschen in den Geschlechtsteil einführten. Ich glaube, ich habe auch Leichen gesehen, denen die Augen ausgestochen waren. Wenn ich gefragt werde, ob es den Tatsachen entspricht, dass Kinder in der Weise verbrannt wurden, dass ihnen mit Benzin getränkte Watte in die Münder gestopft und die Watte dann angezündet worden ist, dann gebe ich an, dass ich tatsächlich Kinder gesehen habe (Leichen), die in der Gesichtsgegend um den Mund schreckliche Brandwunden aufwiesen. Ob diese Kinder lebend oder als Leichen so misshandelt worden sind, weiß ich nicht. (Ich) möchte noch ergänzend anführen, weil dies auch vielleicht ein bezeichnetes Licht auf die Sache wirft, dass nach dem Einsatz im Zeltlager ein „Besäufnis“ stattfand. Es war Wein und auch Lebensmittel erbeutet worden. Dieser Wein wurde ausgetrunken, und es ging bei einigen Kameraden hoch her.“
(Aus der Aussage eines österreichischen Soldaten des 98. Regiments vor der Staatsanwalt München, zitiert bei Eberhard Rondholz, „die Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Besatzungsgruppen), in: Ellada 1936-1944, S. 246; bzw. ders. „Tausend unbekannte Lidices“).